Hundekatzen: Wer glaubt, nur mit Hund sei er vor Einbrechern geschützt, der täuscht sich gewaltig. Auch Katzen können die reinsten Wachhunde sein. Und das hat nichts mit ihrer Größe zu tun.

Es mag sein, dass ein Großteil unserer Samtpfoten ein gemütliches Dasein zwischen Sofa und 3-Sterne-Menü verbringt und die meiste Zeit des Tages verträumt. Aber es gibt auch sie, diese samtpfötischen kleinen Katzenungeheuer, die ein Lauschvermögen wie Fledermäuse haben und knurren wie ein Kampfhund, wenn sich Schritte der Haustüre nähern.

Unsere Burmakatze

Sari spielt mit Vogel an der Angel

Unser Hundekater Micky

So erlebten wir es mit unserem ersten Siamkater Micky. Mit Adleraugen überwachte er hinter der Glasscheibe im Wohnzimmer unseren Garten und meldete jeden Besucher. In der ersten Zeit nach unserem Einzug ins neue Haus war es oft so, dass Handwerker oder Bekannte gar nicht klingelten, sondern gleich durch den Garten zur Terrassentür gingen, was manchmal zu unangenehmen Situationen führte. Nicht selten lag ich mit unserem Baby – stillend – auf dem Sofa und wurde durch Mickys bösem Knurren aufgeschreckt, sodass ich mir gerade noch etwas überziehen konnte. Wehe, jemand wagte es, in das Terrain dieses Katers einzudringen! Zwei Seelen schlugen in seiner Brust. Neben seiner extrem liebevollen und zärtlichen Seite, die er bei uns Menschen zeigte, schlummerte eine unmäßige Wildheit, die entfesselt wurde, wenn ihn im Garten eine andere Katze oder ein Hund reizte. Ein einziges Mal bekam ich tatsächlich Angst vor ihm, als ich ihn abends hereinrief. Körper und Schwanz zu dreifacher Größe aufgeplustert, stand er vor mir und schien nicht zu realisieren, dass ich es war und keiner seiner Feinde. Ich ließ ihn dann einfach in Ruhe und ging ins Bett. Am anderen Morgen war er wieder der Alte.

(Wer über diesen außergewöhnlichen Siamkatzer noch mehr lesen möchte, findet einen Link unter diesem Artikel.)

Burmakater mit Tukan

Unser Burmakater mit der Tukanleuchte

Zwei wilde Bestien

Aber das Beeindruckendste, was ich je erlebt habe, waren zwei Siamkatzen, die ich als junge und noch Katzen-unerfahrene Frau zwei Wochen lang versorgen musste.  Noch heute tritt mir der kalte Schweiß auf die Stirn, wenn ich an sie denke. Wie zwei reißende Wölfe bewachten sie die Eingangstür ihrer Wohnung und saßen zwei Meter auf Abstand, wo sie Zähne fletschend und fauchend auf mich warteten. Sobald ich mich ihnen nur einen Schritt näherte, schlugen sie nach mir und versuchten, mich in die Beine zu beißen.  Nur ein einziges Mal war ich anfangs im kurzen Rock bei ihnen. Ich stellte mir einen Stuhl an die Wohnungstür, den ich beim Eintreten ergriff und wie ein Löwenbändiger im Zirkus vor mir hertrug, bis ich sie versorgt hatte. 

Unser Burmakater

Rousseau beobachtet Vogel

Diese Erfahrung hielt mich aber nicht davon ab, später über viele Jahre nur Siamkatzen zu beherbergen, die mich mit ihrer Liebe überschütteten. Als ich mich mit dieser Rasse dann beschäftigte, las ich, dass ihre enge, ja fast abgöttische Bindung zum Menschen durch extreme Vernachlässigung und Frustration in Aggression umschlagen kann. Die Besitzerin dieser Katzen war Chefsekretärin in einem großen Unternehmen und hatte sicher kaum Zeit, diesen herrlichen Tieren gerecht zu werden.

 

Unsere Burmesen – das perfekte Sicherheitspersonal

Unser Burmakater auf der Pirsch

Rousseau auf der Pirsch

Aber auch unsere jetzigen zwei Burmesen sind hervorragende Wächter, vor allem wenn es draußen dunkel ist. Rousseau schlägt an wie ein Hund, wenn der Fernseher zu laut ist und ich die Türglocke nicht höre. Wenn er plötzlich aufschreckt, die Ohren spitzt, leise durch die Zähne pfeift und stocksteif sitzen bleibt, weiß ich, dass es geläutet hat. Leider meint Sari dann, das sei das Zeichen,  auf die Klinke zu springen und die Haustür zu öffnen. Daran müssen wir noch arbeiten.

Hier ist der Link zu Micky, unserem Seelenkater, der über 20 Jahre unser Haus bewachte wie ein Hofhund:

Wie unsere erste Katze ihren Todeszeitpunkt selbst bestimmte