Haben Katzen erogene Zonen? Auf jeden Fall genießen sie es mit voller Inbrunst, wenn wir sie an bestimmten Stellen streicheln. Aber jede Katze hat ihr eigenes Lustempfinden. Wir Katzenbesitzer müssen nur herauszufinden, was unsere Lieblinge am meisten in Entzücken versetzt.

Katzensex

Die Streicheleinheiten, die wir unseren kastrierten Katzen geben und die ihnen ein solches Wohlbehagen bereiten, haben nichts mit Sex zu tun. Das sexuelle Verhalten der Katzen ist allein triebgesteuert und der Deckakt für sie nicht lustvoll, wie man vielleicht denken mag, wenn man die sehnsüchtigen Schreie einer Kätzin nach einem Partner vernimmt. Denn der Penis eines potenten Katers ist mit Widerhaken bedeckt und ihre Schreie zeugen von den Schmerzen, die sie beim Herausziehen hat. Rollige Katzen und Kater finden keine Ruhe und können sich uns Menschen auch nicht völlig ungezwungen hingeben. Ihr einziges Bestreben ist es, eine/einen paarungsbereiten Partner/in zu finden. Kater nehmen dafür jede Gefahr und jeden Kampf in Kauf. Vielen unkastrierten Katern ist deshalb nur ein kurzes Leben beschieden. Bei unkastrierten Kätzinnen kann es zur Dauerrolligkeit kommen, wenn sie nicht trächtig werden, was für sie eine Qual ist.

Der kätzische Charakter

Katzen, die von ihrem triebhaften Verlangen nach Fortpflanzung befreit sind, können ihre Menschen bedingungslos lieben und  deren Berührungen genießen. Dennoch bleibt die Katze ein Wesen mit einer angeborenen Wildheit, einem Eigensinn und einer Unberechenbarkeit. Was sie gerne mag, bestimmt sie und sagt uns aber auch deutlich, wann Einhalt geboten ist.

Das Massieren des Kopfes

Jede Katze hat ihre eigenen Vorlieben. Aber alle meine Schnurrer liebten das Massieren der Stirn, des Kopfes, und da besonders die Stelle zwischen den Ohren. Ich las einmal, dass deren tägliche Stimulation eine besondere Vertrautheit zum Tier schaffen soll, und bin davon überzeugt, dass ich dadurch zu meinem allerersten Kater eine telepathische Verbindung  aufbauen konnte. (Beschrieben in meinem Beitrag: Wie unsere erste Katze ihren Todeszeitpunkt selbst bestimmte. Link am Ende des Artikels) Unsere Sari kann sich mir z. B. ganz hingeben, wenn ich ihr dort mit meinem warmen Atem Worte ins Fell flüstere und gleichzeitig mit dem Daumen ihre Stirn massiere. Sie wird immer schwerer und fällt fast in einen tranceartigen Zustand.

Auch der Nasenrücken und die Bäckchen hinter den Schnurrbarthaaren sind beliebte Streichelstellen. Bei beiden unserer derzeitigen Katzen löst die Massage des Kopfes und des Bereichs hinter den Ohren eine wahre Wohlfühlorgie aus. Kraulen unter dem Kinn ist ebenso äußerst beliebt. Unser letzter Kater Djino liebte es, wenn ich seinen Kopf in beide Hände nahm und mit meinem Gesicht das seine berührte,  was wildere Exemplare aber vollkommen ablehnen.

Bauch

Das Präsentieren des ungeschützen Bauches bedeutet für uns Menschen der absolute Vertrauensbeweis, den uns unsrere pelzigen Lieblinge schenken können. Ihn zu streicheln lassen aber viele Katzen nicht zu. Bei Rassekatzen legen gute Züchter heutzutage viel Wert darauf, ihre Kitten in der Sozialisationsphase an die menschliche Hand und deren Liebkosungen zu gewöhnen. Alle unsere Rassekatzen konnten nicht genug von einer Bauchmassage bekommen und wären nie auf die Idee gekommen, nach uns zu schlagen. Als ich bei unserem Djino eine Stelle plötzlich nicht mehr berühren durfte, wusste ich, dass etwas nicht stimmte: Der Tierarzt stellte daraufhin einen Tumor fest.

Achselhöhlen

Viele Katzen genießen es auch, wenn man ihre Achselhöhlen streichelt. Unser Rousseau streckt alle Viere von sich, wenn ich damit anfange.

Kopf bis Schwanzwurzel

Das Streichen vom Kopf bis zur Schwanzwurzel erinnert Katzen wohl an die mütterliche Zunge. Daher lieben sie diese Bewegung sehr. Auch das Kraulen der Schwanzwurzel  selbst löst ein großes Wohlempfinden aus.

Vorsicht, bissige Katze

Was einer Katze gefällt und was sie zulässt, hängt von ihrem Charakter, der Rasse, der Sozialisation in der Kindheit und dem Vertrauensverhältnis zu ihrem Halter ab. Es gibt Tiere, die ihren Besitzer innig lieben, denen aber übermäßiges Streicheln einfach unangenehm ist. Sie sind glücklich, wenn sie in seiner Nähe liegen dürfen. Das muss man akzeptieren.

Natürlich gibt es Regeln, wie man das Vertrauen einer Katze gewinnen kann und was man beim Streicheln beachten muss. Aber das wäre ein weiterer Beitrag in diesem Blog.

Link zum Artikel:  Wie unsere erste Katze ihren Todeszeitpunkt selbst bestimmte.

Link zum Artikel, wie unsere Katzen schmusen:

Schmusekatzen

 

Vielleicht habt ihr mal Lust, das jüngste Katzenabenteuer unserer Sari zu lesen. Hier der Link:

Wie ich einen Rottweiler in die Flucht geschlagen habe