Die einen sagen, Katzen seien als Einzelkatze am glücklichsten, die anderen bestreiten das und finden, dass Katzen unbedingt einen Artgenossen brauchen.

Unser Burmese Rousseau

Rousseau liegt gerne auf unseren Kleidern

Entwicklungsgeschichte der Katzen: Katzen sind Reviertiere

Um die Katzen zu verstehen, muss man ihre Entwicklungsgeschichte ansehen. Während Hunde von ihrer Entwicklungsgeschichte her Rudeltiere sind, die gerne umherziehen, werden Katzen als Reviertiere bezeichnet, die lieber in ihrem Revier bleiben und es bewachen. Daher kommt auch die Abneigung gegen alle Veränderungen, was so manche Verhaltensweise einer Wohnungskatze erklärt. Sie hasst nämlich Umzüge oder auch erst einmal den Einzug einer weiteren Artgenossin. Ob die Fellnase nun mit anderen Artgenossen gut zusammenleben kann, hängt davon ab, in wie weit sie bereit ist, ihr Revier mit ihnen zu teilen.

Unsere Burmakatze

Sari beobachtet Maus an der Angel

Einzelkatze oder Mehrkatzenhaushalt? Katzen in Sozialverbänden

Es zeigt sich, dass Katzen in der freien Natur gut in Sozialverbänden in einem Revier zusammenleben können, in denen die Aufzucht von Jungen, die Pflege und Nahrungsbeschaffung gemeinsam erledigt wird. Auch Wohnungskatzen können daher sehr gut zusammen harmonieren. Allerdings kommt es hier vielleicht öfters zu Zwistigkeiten als in der freien Natur.  Denn dort kann sich ein Tier, das sich bedroht fühlt, einfach ein neues Revier suchen. In einer Wohnung sind die Ausweichmöglichkeiten gering. Daher sollten im Mehrkatzenhaushalt ausreichend Räume für die Katzen zur Verfügung stehen.

Unsere Burmakatzen Sari und Rousseau

Mehrkatzenhaushalt: Rang- und Revierfragen

Dennoch gibt es bei Katzen auch Hierarchien. Sie sind anscheinend aber fließend und können sich immer wieder ändern. Auf jeden Fall hängt der gesellschaftliche Rang von gewissen Plätzen ab. Dieser mag sich am Tag mehrmals ändern. So kann vielleicht morgens ein Kater den besten Platz im Kratzbaum und somit den Chefrang einnehmen, während er sich nachmittags einer anderen Katze unterordnet und auf einem schlechteren Platz liegt. Die Katzenverhaltenstherapie nennt das “Mehrbenutzerregelungen”. Katzen sind also genial, was die Aufteilung ihres begrenzten Reviers in der Wohnung betrifft.

Unsere Burmakatzen

Sari und Rousseau auf der Sofalehne

Aber nicht immer gelingt diese Revierverteilung reibungslos, wenn zwei dominante Katzen nicht nachgeben wollen. Die Folgen  sind Stress und Aggression. Und das führt häufig zum Harnmarkieren. Damit soll aber nicht gesagt sein, dass eine Einzelkatze, glücklicher ist, die in einer Wohnung alleine über ein großes Revier herrscht. Ihr wird auf Dauer die Nähe und die Kommunikation mit den Artgenossen fehlen. Denn selbst Katzen in der Natur, die allein umherstreifen, tauschen ständig Informationen mit anderen Katzen aus, treffen sich in großen Verbänden und sind nicht einsam.

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