Was für herrliche Kätzchen!!!! Und so unerschrocken! Bei der Ankunft zu Hause stellten wir den Transportkorb ins Wohnzimmer und warteten gespannt, was passieren würde. Ein kurzes Schnuppern und Begutachten der Lage aus dem sicheren Korb. Dann wagte Rousseau den ersten Schritt ins unbekannte Neuland. Seine Schwester, furchtlos hinterher. Was daraufhin losging, ist unbeschreiblich.
Als ob zwei wilde Tiger aus einem Käfig befreit worden wären, jagten die beiden durchs Wohnzimmer, von einer Ecke in die andere. Rousseau, wie ein kleines Zicklein, sprang aus dem Stand auf die Schulter meines Mannes, dann auf die den Kratzbaum, den Sessel, von dort auf den Lampenschirm. Die wenigen Dinge, die ich vorsorglich noch nicht weggeräumt hatte, brachte ich schnell in Sicherheit. Plötzlich Ruhe. Was war los? Ich traute meinen Augen nicht: Beide saßen in meinem einzigen Blumenstock, den ich noch hatte, eine Palme. Oje! Auch die musste nun weg.
Der erste Unfall
Inzwischen gingen mein Mann und ich fast auf dem Zahnfleisch. Es war schon relativ spät und wir waren den ganzen Tag unterwegs gewesen. Also, so dachten wir, könnte man sich doch ein Gläschen Wein gönnen. Mein Mann setzte sich an den Esstisch und schenkte sich zur Feier des Tages unseren besten französischen Rotwein ein. Plötzlich ertönte ein markerschütternder Schrei. Was war geschehen? Ich rannte aus der Küche und sah die Bescherung. Der Tisch, der Boden, der Teppich…und Rousseau, alles voller Wein. Er war in einer Affengeschwindigkeit auf den Kopf meines Mannes gesprungen und von dort auf den Tisch. Gelandet war er mitten im Weinglas.
Mich erfasste schon eine mittlere Panik, denn ich weiß, dass Alkohol für Katzen Gift ist. Am liebsten hätte ich den Kerl unter den Wasserhahn gehalten, um alles schnell abzuwaschen. Aber das konnte ich nicht machen. Er hätte einen Schock fürs Leben bekommen. Also rubbelte ich ihn so lange trocken, bis kein Tröpfchen Wein mehr an ihm klebte. Dass dabei meine weiße Bluse und mein neues weißes T-Shirt von den Rotweinflecken ruiniert wurden, war mir in dem Moment egal. Na ja, wer nun glaubt, dass dieses Erlebnis den kleinen Racker ermüdet hätte, der täuscht sich. Während mein Mann und ich erschöpft ins Bett sanken, hörten wir immer noch, wie die beiden kleinen Mäuse im Wohnzimmer ihre Entdeckungstour fortsetzten.
Hinterlasse einen Kommentar