Würden Erwachsene sich auf der Toilette so verhalten wie unsere Katzen, wären sie wohl ein Fall für Sigmund Freud. Alle unsere stillen Örtchen üben auf unser Schnurrer eine große Faszination aus. Sie lieben gemeinsame Klogänge mit ihrem Partner, aber auch mit ihrem Menschen. Und machmal bringen sie unseren Besuch in eine peinliche Lage.
Die Toiletten unserer Katzen
Unsere beiden Mäuse teilen sich drei Toiletten. Keine schlechte Quote. Man hätte also die Möglichkeit, immer ein komplett sauberes Ambiente vorzufinden, da Frauchen eine Sauberkeitsfanatikerin ist und weder einem Staubkorn noch irgendwelchen Exkrementen eine Überlebenschance gibt. Aber unsere pelzigen Herrschaften schätzen das offensichtlich nicht unbedingt. Ihnen macht es Spaß, genau dann ins Klo zu steigen, wenn der Partner auch darin steht oder gerade fertig ist. Und wie das endet, kann man sich denken.
Nicht ohne deine Katze
Untersuchungen über Klogänge von Menschen zeigen, dass Männer in Restaurants meistens alleine zur Toilette aufbrechen, Frauen aber gerne zusammen mit ihren Freundinnen, selten alleine. Bei der Spezies Katzen kann ich hier zwischen Mann und Frau keinen Unterschied feststellen. Beide mögen es gemeinsam. Eines unserer Katzenklos steht in der Gästetoilette, die von uns selbst wenig benutzt wird. Möglicherweise sehen unsere Katzen daher diesen Ort als ihren alleinigen Besitz an, der gegen Eindringlinge verteidigt werden muss. Oder sie lieben einfach das Gemeinschaftserlebnis beim Toilettengang wie schon die Römer, die auf den Gemeinschaftstoiletten im Rechteck zusammensaßen und sich prächtig unterhielten.
Auf jeden Fall ist es so, egal, wo sich die Schnurrer gerade aufhalten oder ob sie sich im Tiefschlaf befinden, sobald sich mein Mann oder ich auf den Weg zu dieser Toilette machen, rennen sie herbei, überholen uns und sind als Erstes drin. Mit großer Hingabe kosten sie dann ihr Eigentumsrecht aus und scharren und scharren oder kommunizieren mit uns, während wir sitzen. Aber nicht immer muss Katze/Kater, wenn der Mensch muss. Das hält sie aber nicht davon ab, vor der Tür zu warten. Sie wollen mit hinein, vor allem Sari. Hier tun sich doch wohl die typischen Verhaltensweisen eines Mädchens kund. (Wie oft haben wir früher als Schülerin unsere Pausen verbotenerweise auf der Toilette verbracht!! Warum eigentlich?) Während Rousseau so einen Gemeinschaftsklogang auch mal doof finden kann.
Besuch ist da. …. Und es kann peinlich werden…
Ab und zu ist wird ganz zweckgerecht die Gästetoilette von einem Gast benutzt. Kürzlich war eine Kollegin und Freundin bei mir, die an einer abheilenden Blasenentzündung litt und daher mehrmals die Toilette aufsuchen musste. Sari fand das herrlich. Und es muss gesagt werden, dass unsere kleine Maus hier klar unterscheidet, wen sie riechen kann. Nicht alle Gäste will sie begleiten. Von meiner Kollegin war sie begeistert. Beim ersten Mal war unser Gast etwas irritiert, als sich Sari kurz vor dem Schließen der Tür durch den schmalen Türspalt quetschte. Eine Zuschauerin bei der intimsten Handlung? Und Sari sitzt normalerweise vor einem und beobachtet genau, was passiert. Das war gewöhnungsbedürftig. Also sprach sie ihr gut zu und beförderte sie nach draußen. Nicht mit Sari. Ein Sprung auf die Klinke, ein flehendes Miauen und meine Kollegin war erweicht. “Also gut, komm rein.” Sie öffnete die Tür wieder und ich hörte von draußen, wie sich die beiden unterhielten. Fast wie im alten Rom. Nach einigen Minuten erschienen sie mit zufriedenen Gesichtern wieder. Bei den nächsten Malen hielt meine Kollegin Sari die Tür auf, sodass diese von Anfang an mit dabei sein konnte. Eine echte Katzenfreundin….
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